Donnerstag, 3. Juli 2014

Templestay at Geumsunsa Temple

Bei den Feierlichkeiten zu Buddhas Geburtstag hab ich zum ersten Mal den Begriff 'Templestay' gehört und gelesen. 'Kloster auf Zeit' gibt es ja auch bei uns, hier in Korea ist das ein Angebot von vorwiegend, wenn nicht gar ausschließlich buddhistischen Klöstern. Da ich mich von Jugend an für fremde Religionen interessierte, einige Zeit aktiv Zen meditiert habe, ein paar Tage in einem Hare Krishna Kloster im Süden von London verbrachte und vor allem in Malaysien meine Liebe zu buddhistischen Tempeln entdeckte, lasse ich selten Gelegenheiten aus, Tempel und Klöster zu besuchen. Zuletzt in Ulaanbaatar, wo der Buddhismus schon stark lamaistische Züge trägt, eine ganz neue Erfahrung für mich. 

In der 'Templestay'-Broschüre, die ich bei Buddhas Geburtstag bekommen habe, war eine große Auswahl an Tempeln beschrieben. Einen davon hatte ich bald ausgesucht, nicht zu weit weg, per Ubahn und Taxi erreichbar, im Mount Bukhansan National Park im Norden von Seoul gelegen, der 600 Jahre alte Geumsunsa Temple. Für das erste 'freie' (nicht durch Hochzeiten oder sonstige Feste verplante) Wochenende im Juni hab ich dann per e-mail beim Tempel reserviert. 

Die Anreise war problemlos, außer ein wenig Gewand, Waschzeug, Geldbörse und Handy hatte ich eine analoge Kamera, meine Hasselblad SWC mit Stativ mitgenommen. Das entschleunigte Photografieren mit Film vom Stativ aus schien mir besser zu einem geruhsamen Klosteraufenthalt zu passen. 

So geruhsam war der Aufenthalt dann doch nicht, das Programm war ganz im Gegenteil eher gedrängt. Eintreffen im Kloster 15:00 Uhr am Samstag, Schlafen gehen 21:00 Uhr, am Sonntag um 4:30 Uhr aufstehen und um 12:00 Uh. Das ergab etwa sechs Stunden jeden Tag und jede Stunde ein anderer Programmpunkt. 




28 Personen kamen am Samstag zum 'Templestay', davon acht Nicht-Koreaner/innen. Etwa zwei Drittel Frauen, ein drittel Männer. Ausländer waren zwei Amerikaner, zwei Deutsche, zwei Holländer, ein Franzose und ich Österreicher. Alle Aktivitäten wurden jeweils in koreanisch und englisch getrennt durchgeführt. 

Obwohl der Tempel mit 600-jähriger Geschichte wirbt, sind alle Gebäude recht neu. Während der japanischen Annexion Koreas zwischen 1910 und 1945 wurden viele buddhistische Tempelanlagen zerstört und teils erst in jüngster Zeit wieder aufgebaut. Einzig eine offene Herdanlage dürfte noch aus der alten Klosteranlage erhalten sein.   


Aufstieg zum 'Tor der Freiheit'
Zugang zur Zeremonienhalle

Glockenturm mit vier Musikinstrumenten

alle dürfen sich an der großen Glocke versuchen (*)

Balwoo Gongyang, das traditionelles Tempel-Mahl in der Zeremonienhalle (*)

Lotus-Laternen basteln (*)

traditionelle Tee-Zeremonie (*)

die alte Herdanlage, am Sonntag wurden hier Nudelgerichte für uns gekocht

Lastenaufzug zum Tempel


Brücke des Nirvana

Ingesamt hat mir der Aufenthalt im Geumsunsa Temple sehr gut gefallen, auch die 108 Verbeugungen habe ich gut überstanden. Der Naturpark ist eine großartige Kulisse für die Tempelanlage, den Park und den Tempel werde ich sicher noch öfter besuchen. 

Meine Aufnahmen mit der Hasselblad kommen erst später, die müssen erst entwickelt und gescannt werden. Alle meine eigenen Photos hier sind mit meinem Handy gemacht, die mit (*) bezeichneten Photos verwende ich mit freundlicher Genehmigung von Moonyum vom Geumsunsa Temple.


(*)


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