Freitag, 13. Dezember 2013

Kim Kee-duk

Meine weiteren Annäherungen an die südkoreanische Filmgeschichte:


Nicht zu verwechseln, aber oft gleich geschrieben wie Kim Ki-duk (geboren 1960) ist Kim Kee-duk 1934 geboren. In den 60er Jahren, den korianischen Nachkriegs-Jahren war er einer der bedeutendsten jungen Regisseure des südkoreanischen Kinos. Bis zu seinem Rückzug 1977 vor allem im Fach Melodramatik sehr erfolgreich, hat er in 16 Jahren 66 Filme herausgebracht. Seitdem arbeitet er als Professor und Dekan am 'Seoul Institute of the Arts' und als Experte und Juror in der südkoreanischen Film-Industrie. 



'Five Marines', Kim Kee-duk's Erstling zusammen mit Kim Hwarang. Für diesen Film erhielt Kim einen 'Best New Director Award' beim 'Grand Bell Award' 1962. Der Streifen spielt im Korea-Krieg, erzählt die Schicksale von fünf Marines mit Rückblenden zu deren persönlichen Situationen, wie sie in den Krieg gezogen sind. Berührend die Szenen, in denen Eltern oder Partner kleine aber bedeutsame Kostbarkeiten dem scheidendenden Sohn oder Freund mitgeben. Nur einer der fünf überlebt.



'The Barefooted Young', Beispiel für den 'Adolescent Film', ein beliebtes südkoreanisches Genre in den 1960ern. Ein kleiner Gangster mit guten kriminellen Aufstiegs-Chancen verliebt sich vollkommen unpassend in eine wohlbehütete Diplomaten-Tochter. Er gerät damit in Konflikt sowohl mit seinem ihn fördernden Boß als auch mit der sorgenden Mutter des Mädchens. Das verliebte Paar sieht als Ausweg nur den gemeinsamen Selbstmord.



'North and South', auch dieser Film spielt im Korea-Krieg. Ein nordkoreanischer Major läuft über, es stellt sich heraus, er sucht eine Frau in Südkorea, die ihm versprochen hatte auf ihn zu warten und mit der er einen Sohn hat. Der südkoreanische Offizier, der ihn aufgreift, ist mittlerweilen der Mann dieser Frau. Seine Kameraden machen ihn betrunken um dem Major seine ehemalige Freundin vorzustellen und von ihm damit nordkoreanische Angriffspläne zu erpressen. Die unerfreuliche Situation im streng militärischen Milieu eskaliert zu geradezu Shakespeare-esken Theater-Szenen, die im 'selbstlosen' Selbstmord des nordkoreanischen Majors gipfeln. Die Sympathie des Regisseurs liegt hier eindeutig beim feindlichen Major. 


'Horse-Year Bride', in der selben Zeit wie die theatralischen und melodramatischen Filme Kim's erschienen, markiert dieser Film einen Wendepunkt zu slapstick und 'B-Sex Comedy'. 'Frauen die in Jahre des Pferdes geboren sind, habe ein rauhes Schicksal' ist ein wohlbekanntes Sprichwort, aus eigener Erfahrung den drei Protagonistinnen des Film wohl vertraut, welche alle im Zeichen des Pferdes geboren sind. Um eventuellen Töchtern dieses Schicksal zu ersparen, verweigern sie ein Jahr lang Sex. Das Ende beweist eine männlich dominierte Gesellschaft - alle drei Frauen bringen Kinder in diesem Jahr zur Welt. Der Film ist der zweite einer dreiteiligen 'Horse-Year' Serie, die zum 'White-Horse-Year' - das nur alle 60 Jahre auftritt - herausgebracht wurde und kommerziell sehr erfolreich war.



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