Dieser Blog wird ab jetzt nicht nur meine Eindrucke von Seoul
bringen, ich werde auch meine nun schon langjährige Begeisterung für
Photografieren und Photoapparate hier etwas ausschweifender
präsentieren.
Die Negative meiner ersten Kreuzfahrt in
der Baltischen See, welche ich im Mai 2013 mit Jenny und ihren Eltern
unternommen habe, habe ich mir hierher nach Seoul mitgenommen, um sie einzuscannen zu lassen und zu bearbeiten. An analogen Kameras benutzte ich bei dieser Kreuzfahrt eine Hasselblad SWC und eine Nikon SP.
Unser Kreuzfahrtschiff war die 'Vision of the Seas' und hatte ihre Jungfernfahrt im Jahr 1998. Sie kann bis 2400 Passagiere aufnehmen und wartet mit einer Vielzahl an Freizeit-Verbringungs-Möglichkeiten auf.
Die Hasselblad SWC (Super Wide Camera) wurde als 'Supreme Wide Angle' auf der Photokina 1954 vorgestellt und hat ein fest eingebautes Objektiv, das Carl Zeiss Biogon F4.5/38 mm mit 90 Grad Bildwinkel, welches als Kleinbild-Version Biogon F4.5/21 mm für die Contax schon seit 1952 verfügbar war. Berechnet von Ludwig Bertele für Carl Zeiss war es das erste Extrem-Weitwinkelobjektiv, später wurden noch Versionen für das Großformat, die Biogone F4.5/53 mm und F4.5/75 mm für Linhof gerechnet. Die Supreme Wide Angle wurde nach vier Jahren von der SWC abgelöst, das Objektiv bekam einen neuen Verschluß, mit nur geringfügigen Änderungen blieb die SWC bis 2006 im Hasselblad Angebot, erst im Jahre 1988 wurde das Objektiv neu gerechnet. Die Kamera ist eigentlich eine ganz primitive Sucherkamera ohne Entfernungs- und Belichtungsmessung, die Entfernung wird geschätzt oder mittels einer Mattscheibe, welche statt des Rollfilm-Magazins angebracht wird, eingestellt. Durch das exterme Weitwinkel eignet sich die SWC besonders für Architektur und Landschaft, durch ihre Handlichkeit aber auch für Reportagen. Durch die praktische Verzeichnungsfreiheit des Objektives besonders im Nahbereich ist die SWC auch für Reprophotografie sehr gut geeignet.
Seit ich mit dem Hasselblad-Virus infiziert bin, also mindestens seit dem 16. Mai 2000 - damals hatte ich meine erste Hasselblad, eine 503CXi mit F2.8/80 mm und einem Magazin bei der Photobörse in der Lerchenfelder
Straße gegen meine Mamiya RB 67 und zwei Linhof Color 9x12 eingetauscht - wollte ich auch eine SWC haben.
Mein Exemplar habe ich aber erst im Mai 2012 erworben. Meine SWC ist von 1978, hat also schon Mehrschichtvergütung. Auch zu meiner Radreise Land's End - John o'Groats in Great Britain im Sommer 2012 hab ich sie mitgenommen, sicherheitshalber ließ ich ihr vorher eine komplette Generalüberholung angedeihen. Diese bescheinigte eine gesunde Mechanik. Im Vorjahr ließ ich noch die Stativplatte auf SWC/M Niveau umbauen, dadurch kann ich auch ein digitales Rückteil anschließen, verliere dabei aber den Extrem-Weitwinkel.